Märzenbecher im Hainich

Es ist März und so langsam macht sich die Sehnsucht nach Frühling und frühblühenden Pflanzen bemerkbar. Nach Silvias Recherchen blühen bereits seit Ende Februar die Märzenbecher im Hainich, weshalb wir uns denken "Jetzt oder nie!" und unser Fotoequipment packen, um am Wochenende in den Nationalpark zu fahren. Trotz nicht besonders guter Wettervorhersage begrüßt uns rund um Frankfurt die Sonne und wir fahren frohgemut Richtung Thüringen.

 

 

Leider merken wir nach etlichen Kilometern, dass die Wettervorhersage doch recht behalten wird, denn die Sonne weicht trübem, diesigem Licht - kein richtiger Nebel, aber alles andere als optimales Wetter. Es wird immer trüber je näher wir unserem Ziel kommen und als wir aussteigen, empfängt uns ein eisiger Wind und leichter Schneefall. Was bin ich froh, dass ich noch die Winterjacke sowie Mütze, Schal und Handschuhe eingepackt habe. Klamottentechnisch wird erst einmal angezogen was geht, denn ich merke schon in den ersten Minuten, dass heute alles andere als angenehme Bedingungen herrschen und mir die Kälte schon nach kurzem anfängt, in die Knochen zu kriechen.

Egal, wir wollen zu den Märzenbechern und haben bereits vom Hüttenwirt der Hainichbaude gesagt bekommen, dass die Pflänzchen immer noch blühen und wir nur eine kurze Wegstrecke bis dorthin haben. Also den dicken Rucksack mit Stativ auf den Rücken und los geht's.

Nach kurzem entdecken wir die ersten Blütenteppiche und breiten uns dort aus, um uns den Pflanzen zu widmen. Zunächst hole ich mein 300er Tele raus und fange an zu fotografieren. Es wird langsam kalt und feucht an den Oberschenkeln und ich bemerke, dass ich leider doch nicht die richtige Hose für dieses Wetter angezogen habe. Zuhause hängt schön die wasserdichte warme Hose im Schrank, während ich bereits ziemlich eingesaut und nass von oben bis unten bin. Pflanzenfotografie ist nun einmal bodennahe Fotografie und da es in den letzten Wochen noch sehr viel geregnet hat, ist der Boden alles andere als trocken. Er ist zwar leicht gefroren, aber durch die eigene Körperwärme, wird es dann doch schön nass, wenn man länger an einer Stelle liegt. Tja, da habe ich vorher offenbar nicht richtig überlegt und muss es jetzt halt ausbaden.

Es wird also fotografiert, was das Zeug hält, auch wenn wir mit den Bedingungen (Wind, kaum Licht) alles andere als zufrieden sind. Nach ein paar Stunden bin ich allerdings dermaßen durchgefroren, dass ich  mich nach einer heißen Badewanne sehne. Das Wetter hat sich kein bisschen geändert und die weiteren Bedingungen für den Tag sind richtig mies. Wir beschließen deshalb, nicht den ganzen  restlichen Tag hierzubleiben, sondern vorzeitig aufzubrechen und uns vorher in der Baude noch mit einem warmen Süppchen zu verwöhnen. So findet der fotografische Part des Tages hier seinen Abschluss und der Rest des Sonntags wird zuhause in der warmen Bude verbracht.

Und am Ende bleiben... die Fotos: Naja, was soll man dazu sagen? Die Fotos spiegeln ein bisschen den Tag selbst wieder, aber da es meine ersten Bilder von Märzenbechern sind, werde ich mich nicht beschweren und für mich im Kopf behalten, dass ich nächstes Jahr wieder eine neue Chance habe, die Pflänzchen zu fotografieren. Und wenn ich dann noch vorher an die optimale Kleidung für die entsprechende Witterung denke, kann das sicherlich auch etwas werden.

 

LG Heike

 

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