Wir haben mehrere Ausflüge in das Monbachtal unternommen und uns dort gefühlt als hätten wir einen Märchenwald betreten. Nur die Elfen schienen zu fehlen und hätte ich Flügel rascheln gehört, ich würde jedem glauben, der mir sagt, dass an diesem wunderschönen Ort auch Fabelwesen leben und man müsse nur ganz ruhig sein, dann kämen sie heraus.
Als ich kürzlich mit Volker Nagel telefonierte und wir uns fest vornahmen, dieses Jahr noch einmal außerhalb der GDT-Treffen gemeinsam Fotografieren zu gehen, musste ich leider eingestehen, gerade etwas blank mit Ideen zu sein, wo man denn hingehen könnte. Volker hatte einige Vorschläge - darunter auch das Monbachtal, auf das er in der Vergangenheit einmal von Stefan Betz hingewiesen worden war.
Angefixt von Volkers Schilderung und Stefans Bildern auf dessen Website, verabredeten wir uns nicht nur mit Volker für eines der kommenden Wochenenden, sondern zogen auch bei nächster Gelegenheit zum ersten Mal morgens los und durchstreiften das Monbachtal.
Es hatte noch am Vortag heftig geregnet und es war nun bewölktes, aber trockenes Wetter angekündigt, also optimal um im Wald Fotografieren zu gehen. Der Wald war schön nass, alles glänzte und tropfte, die Farben waren intensiv und vor wenigen Wochen hatte auch der Herbst langsam begonnen, so dass sich erstes gelbes und braunes Laub in die grüne Umgebung mischte.
Mit jedem Meter, den wir weiter in das Monbachtal vorstießen, stieg unsere Freude. Überall bemooste Steine und faulendes Totholz voller Moose, Flechten und Pilze. Es war paradiesisch und wir fühlten uns stark an einen Wald während unserer Kanadareise 2016 erinnert, der uns damals die Sprache verschlug. Es handelt sich um den Clearwater Lake im Wells Gray Provincial Park, wo wir damals auch vollkommen fasziniert von dem vielen dichten Moos, den Pilzen und dem Totholz waren.
Nun also im Monbachtan hatten wir alles dabei, verschiedene Objektive, Stative, Polfilter, Graufilter und Verlaufsfilter und so ging es dann auch bald los und wir konnten uns vor lauter schönen Motiven kaum retten. Überall neue Ansichten und eine schien schöner als die andere.
Nicht nur der Hauptdarsteller, der Monbach, weiß hier zu begeistern, sondern auch die schon erwähnten Pilze und die interessanten Wurzeln.
Während ich vollauf mit dem Weitwinkel beschäftigt war und ich bei meiner Jonglierei mit dem Filterhalter, stehend im Bach, so manches mal schon meinen Krempel im Wasser landen sah, vergnügte Heike sich auch wieder mit dem Tele, wobei schöne Detailaufnahmen entstanden.
Bei unserer ersten Tour liefen wir etwa die ersten zwei Drittel des Tales ab und waren schließlich vollkommen übersättigt von schönen Eindrücken.
Glücklich und zufrieden traten wir den Rückweg an, als es schlicht zu hell im Wald wurde, weil entgegen der Vorhersage doch oft blauer Himmel herrschte und die Sonnenstrahlen uns allzu harte Kontraste bescherten, aber wir wussten ja, das wir bald wieder hierher zurückkehren würden und dann würden sich uns neue Eindrücke erschließen.
Nun denn, zwei Wochen später und der Herbst hatte sich bis zu unserem zweiten Besuch alle Mühe gegeben, für mehr rotes Laub zu sorgen!
Wir hatten wieder Glück und es hatte am Vortag geregnet, so das alles schön nass war. Diesmal waren wir mit Volker Nagel verabredet, der noch einen weiteren Fotografen mitbrachte und so stapften wir zeitweise zu viert am Bach entlang und hatten unseren Spaß.
Heike wurde unterwegs hinterlistig, der Länge nach von einem Stein zu Fall gebracht und ich wäre beinahe von einer Wasserhexe in die eisigen Fluten gerissen worden. Zum Glück ging nichts zu Bruch und bis auf ein paar Schrammen und fast verstauchter Knöchel ist nichts weiter passiert. Nun ja, wo gehobelt wird fallen Späne, sowas gehört dazu.
Während wir zunächst noch mit Weitwinkel bzw. Standard unterwegs waren, kam doch alsbald die Sonne hoch und vom angekündigten zuziehenden Himmel war nichts zu sehen. So wurden die Kontraste zu hart und wir begannen auf die Teleobjektive umzusatteln, um nach schönen Detailausschnitten zu suchen.
Es dauert eine Weile, bis man in dem ganzen Gewusel einen Blick für die interessanten Stellen entwickelt hat, aber dann hält ein solcher Bach eine Fülle an schönen Eindrücken bereit.
Das waren zwei wunderschöne Ausflüge ins Monbachtal und garantiert nicht unsere letzten, schließlich müssen wir ja auch noch die Elfen finden und irgendwann bekommen wir sicher auch diese noch vor die Linse.
LG Tom
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Ly aus Freiberg (Sonntag, 22 Oktober 2017 20:41)
Eindrucksvoll geschrieben und fantastische Aufnahmen. Danke dafür �
Hans-Peter (Montag, 23 Oktober 2017 16:00)
Hallo,
das weiche und leichte im Wasser, das könnten Feen-Flügel sein. Einfach wunderschön, gefällt mir sehr!
VG. Hans-Peter