"Corona" hatte uns voll im Griff! Wir liefen beide auf dem Zahnfleisch und wir wollten nur noch weg. Alle Pläne die wir machten, wurden wieder und wieder durch die einzigen Maßnahmen zunichte gemacht, die unsere Bundesregierung dieser Tage kennt - Lockdown! Verbieten! Einschränken! Kopf einziehen!
Sicher, alles wieder öffnen und so tun als ob nichts wäre, ist garantiert nicht die richtige Maßnahme und eine Menge Einschränkungen machen absolut Sinn - auf der anderen Seite leben wir jetzt seit einem Jahr mit der Pandemie und unsere Regierung lässt es nach wie vor sehr an Transparenz und vor allem an Strategie missen und so stellt sich ein starkes Gefühl ein, dass dieser Zustand endlos dauern könnte, aber wir brauchten jetzt eine Abwechslung.
Nachdem all unsere Pläne, mit unserem Camper etwas zu unternehmen, sich gerade wieder einmal in Luft auflösten, kam uns eine ganz andere Idee und so fanden wir uns eine Woche später in Namibia wieder, dem Land von wunderbarem Licht und schier endloser Weite!
So ging's nicht weiter!
Unser Plan nach den Osterfeiertagen mit unserem Camperchen unterwegs zu sein löste sich so langsam in Luft auf und wir waren resigniert! Wir hatten beide das Gefühl komplett ausgebrannt zu sein und wir brauchten dringend eine Abwechslung, aber was tun?
Auf einmal kam Tom mit dem Vorschlag - wie wär's denn mit Namibia?
Was zunächst einmal komplett verrückt klang, eine so weite Reise zu diesen Zeiten zu wagen, erschien bei näherer Betrachtung aber als vernünftige Idee! Wir würden wieder mit einem Bushcamper reisen und insofern sehr wenig soziale Kontakte haben. Wir müssten einkaufen, aber da tragen alle Masken, also ist das nicht anders als in Deutschland. Selbst wenn wir uns mal in Lodges einquartieren, sollte es kein Problem geben, denn durch die Temperaturen findet fast alles draußen statt bzw. wenn in Räumen, dann ist in der Regel alles sehr offen und durchlüftet, davon abgesehen war die Inzidenz seit langem sehr niedrig und nach dem was wir im Namibia-Forum lasen, waren extrem wenige Touristen da.
Der Gedanke verfestigte sich und wurde zum festen Willen, das jetzt umzusetzen. Wir beide krebsten gerade wieder völlig am unteren Energielevel herum und es ging uns nicht gut. Der ständige Lockdown, der immer wieder in irgendeiner Art verlängert wurde und die fehlende Perspektive für eine Verbesserung, oder neue Konzepte mit der Pandemie umzugehen und irgendwie wieder mehr persönliche Freiheit zu ermöglichen - danke liebe Bundesregierung, tolles Krisenmanagement! - schlug uns sehr aufs Gemüt. Wenn wir in Deutschland nichts machen können, dann mussten wir eben woandershin, unter Minimierung der Risiken und Einhaltung aller Regeln, auch wenn dies mindestens eine Woche Hausarrest bedeutete.
Gesagt, getan! Da wir bereits 2017 Namibia in Eigenplanung gebucht hatten, wussten wir genau, was zu tun war. Zum Glück, denn viel
Zeit blieb uns nicht. Kurzerhand war klar, dass wir 3 Wochen unterwegs sein wollten und die Flüge wurden über Eurowings gebucht. Der Bushcamper wurde wieder über Explorer angefragt, denn wir wollten das gleiche Fahrzeug wie damals, mit dem waren wir ja sehr zufrieden gewesen und Heike nahm Kontakt zu den Campsites auf, die sie uns
rausgesucht hatte.
28.3. - Auf geht's!
Der Tag der Abreise selbst war geprägt von sehr vielen To Dos. Schon im vorhinein musste auch wegen Corona sehr viel geplant und beachtet werden. Unsere negativen PCR-Tests hatten wir am Vortag
bekommen, nachdem wir um 4:30 aufgestanden waren, um frühmorgens bei Centogene in Frankfurt den PCR Test machen zu lassen, so wie wir das schon von der Reise nach La Palma kannten, aber heute
musste gepackt, für die Quarantäne eingekauft, alle Unterlagen herausgesucht und ausgedruckt werden und das waren diesmal viele:
2x negative Coronatestergebnisse
Voucher für den Bushcamper (den wir erst am Vortag erhalten halten)
8x Buchungsbestätigung jeder Campsite
2x Gesundheitsformular für die Einreise in Namibia
Buchungsbestätigungen der Covid-Tests in Windhoek bei Pathcare (für die spätere Einreise in Deutschland)
Kopien der Reisepässe für den Covid-Test bei Pathcare (sehr wichtig, weil die da keinen Kopierer haben!")
Internationaler Führerschein (musste noch schnell beschafft werden weil abgelaufen)
4 Formulare, die wir zum Testen in Namibia ausgefüllt mitbringen mussten
Dokument mit QR-Code für gebuchten Parkplatz in Ffm (wir durften uns ja wegen der Quarantäne von niemandem abholen lassen)
Flugunterlagen
Checklisten für den Bushcamper
So verging der Tag ziemlich wie im Flug. Irgendwann las Heike in der Flugbestätigung von Lufthansa via Mail, dass wir zwingend einen Online Checkin machen müssten, was wir versuchten, aber nur
einen Hinweis erhielten, dass wir einen Special Sevice gebucht hätten und deshalb zum Schalter müssten.
Da der Flug über Eurowings gebucht war, versuchten wir dann auch hier den Online Checkin - erfolglos.
Da der Flug mit Brussels Airlines durchgeführt werden sollte, unternahmen wir hier einen letzten Versuch - die fanden unsere Buchung gar nicht erst.
Ähm...ja.
Dann ging die Telefoniererei los. Lufthansa von denen wir die Mail bekommen hatten, wollte mit unserem Flug gar nichts zu tun haben und das witzigerweise, obwohl Tom über die Website der Lufthansa eine Sitzplatzreservierung durchgeführt hatte, also ging doch irgendwas!?
Eurowings verwies auf Brussels Airlines und die wiederum sagten uns, wir müssten am Flughafen zum Schalter von Eurowings.
Schließlich bekamen wir folgende Erklärung zusammen:
Eurowings hatte eine Maschine von Brussels Airlines gemietet, führte den Flug aber mit eigenem Personal durch und Brussels Airlines gehört zur Lufthansa Group. Letztlich klappte es dann zwar physisch, dass da ein Flugzeug stand, dass tatsächlich fliegen konnte und es war auch jemand da, um es zu fliegen, aber in den Computersystemen der drei Fluggesellschaften war dieser Flug der reinste Zombie!
Wir mussten also am Flughafen zum Schalter und dort alles klären. Ok, das schaffen wir!
Am Flughafen stellten wir unter der für unseren Flug angegebenen Schalternummer fest, dass es keinen Eurowings-Schalter gab. Und nun?
Da waren überall Lufthansa-Schalter, vielleicht dort mal fragen? Haben wir gemacht und ein sehr netter und gutgelaunter Herr sagte uns dann, dass wir hier für unseren Flug genau richtig waren.
Puh! Geschafft!
Der ebenfalls sehr nette Herr am Lufthansa-Schalter erklärte uns dann, dass er nur sehen könne, dass wir gebucht haben und er könne uns die Boarding Pässe ausstellen, aber mehr könne er nicht sehen, weil das sein System nicht zulasse und falls wir ein Problem mit diesen Flügen hätten, könnte er gar nichts für uns tun, denn das könne nur Eurowings via Telefon. Unsere Sitzplatzreservierung war übrigens auch bedeutungslos wie er uns mitteilte, auch wenn das Lufthansa-System uns diese durchführen lies.
Naja, Hauptsache wir kommen überhaupt weg!
Jetzt mussten wir noch durch die Sicherheitsschleusen, und dann warteten wir aufs Boarding.
Man dürfte uns angesehen haben, dass wir ein bisschen Stress hinter uns hatten :-)
Mit Befremden bemerkten wir in der Wartehalle schon, dass einige Mitreisende den Mund-Nase-Schutz zum Teil gar nicht oder auch wenig sinnvoll unterhalb der Nase positioniert hatten. Na
hoffentlich würden die das im Flugzeug nicht genauso machen, dachten wir uns. Auch wenn alle vor kurzem negativ getestet worden waren, war das Vertrauen in diejenigen, die so lax mit ihrer
Maske umgingen, nicht gerade besonders groß.
Leider bestätigte sich im Flieger das Gefühl, dass es einige nicht so besonders genau nehmen, denn hier erblickten wir auch wieder häufiger Leute, die ihre Maske einfach nicht mehr aufsetzten
oder das Ding irgendwo am Mund anfing.
Sehr schade war, dass das Personal bei Eurowings nicht auf diese Personen zugegangen ist und um Einhaltung der Maskenpflicht bat. So mussten wir mehrfach unsere Mitreisenden ermahnen und es führte auch nicht immer zu nachhaltigem Erfolg.
So war auch der Flug eher wenig entspannend und wir waren heilfroh, als es endlich zum Landeanflug nach Windhoek ging!
Nach dem Ausstieg sollten wir unsere Einreiseformulare, das ausgefüllte Gesundheitsformular und die negativen Testergebnisse bereit halten und es dauerte ziemlich lange, bis wir erst durch die Einreise und dann in der nächsten Schlange die Gesundheitsunterlagen vorzeigen konnten.
Danach ging es zu Avis, denn Avis Safari Rental wollte uns am Flughafen abholen und uns zu unserem Bushcamper bringen. Leider dauerte es eine halbe Ewigkeit bis jemand kam, obwohl unsere Ankunftszeit bekannt war. Naja.
Jan, der Manager der Niederlassung in Windhoek, kam uns dann irgendwann abholen und wir sprachen mit ihm während der Fahrt über die aktuelle Situation in Zeiten von Corona. Von 120 Autos war nur noch ungefähr ein Drittel da, der Rest verkauft. Krass!
Während wir im Auto nach Windhoek fuhren, genossen wir den Anblick des grünen Umlands, denn die Regenzeit war hier hervorragend gewesen. Die ersten Baboons ließen sich blicken und die schöne Landschaft tat der Seele gut. Nach der bereits von 2017 bekannten detaillierten Einweisung, übernahmen wir den Bushcamper, wobei wir dann bein Papierkram noch ein kleines Problemchen hatten. Wir hatten den Camper über Explorer gebucht und eigentlich die große Versicherung mit dazu genommen, die auch Steinschlag in der Windschutzscheibe und zwei Ersatzreifen abdeckte, aber Avis Safari Rentals hatte bei uns nur die normale Versicherung gebucht. Jan versprach, dieses Thema mit Explorer zu klären und so übernahmen wir das Auto.
Ab ging es zur River Crossing Lodge, denn wir wollten uns heute noch nicht um das Einkaufen kümmern sondern erstmal ganz entspannt ankommen. In der Lodge wurden wir sehr freundlich begrüßt und bekamen bereits unseren Bungalow, obwohl es erst 12 Uhr und somit recht früh war. Nach einer wohltuenden Dusche gab es einen leckeren Snack und ein Windhoek Draught und hier mit Blick auf die umliegenden Berge fühlten wir uns zum ersten Mal wirklich angekommen - wir waren wirklich und wahrhaftig wieder in Namibia - unglaublich!
Wir legten uns ein Ründchen hin, Heike schrieb am Reisebericht und dann war es schon beinahe Zeit zum Abendessen. Wir wählten gebackene Aubergine als Hauptgericht und tranken beide einen leckeren Wein, während wir freien Blick auf die umliegenden Berge hatten. So verging die Zeit wie im Flug, das Essen kam und war sehr lecker und abends gingen wir recht früh zu Bett, da wir doch ganz schön geschlaucht von der Anreise und den letzten Tagen waren.
29.3. - Ein relaxter Morgen
Morgens war es angenehm - noch leicht kühl und wir gingen zum Frühstück auf die Terasse. Dort entdeckten wir einige village weaver inklusive deren Nester und holten nach und nach noch unsere
Kameras und erste schöne Fotos entstanden. Das Frühstück war lecker - doch die Vögelchen hatten es uns erst recht angetan und wir machten dort ausgiebig Bilder, bis das Licht zu grell und die
Kontraste zu hart wurden.
Offenbar hatten die Webervögel gerade Junge, denn es piepste nur so, wenn ein Elterntier im Nest verschwand. Zwischendurch schauten sich einige andere Vögel immer wieder die Nester an und wurden von den Webervögeln konsequent vertrieben. Wollten sie das Nest einnehmen? So richtig schlau wurden wir nicht aus dem Verhalten und auch unsere Vogel-App und das mitgenommene Buch wussten nichts darüber zu berichten.
Nach ausgedehntem Frühstück und Vogelbeobachtung zahlten wir und buchten ein Zimmer für die letzte Nacht vor dem Rückflug, denn hier gefiel es uns. Dann verabschiedeten wir uns und fuhren zur Grove Mall einkaufen.
Tom fuhr den Bushcamper als wären wir nie weg gewesen und auch das Linksfahren klappte von Anfang an. In der Grove Mall baten wir jemanden von der Security, ein Auge auf den Bushcamper zu haben und gingen dort in den Spar, um den ersten Großeinkauf zu machen. Der Einkaufswagen wurde immer voller und irgendwann holten wir noch einen, da wir auch noch Feuerholz und Wasserkanister holen wollten. Mit Wein, Bier und natürlich allem Essbaren und anderen Sachen, die man halt beim Camping noch braucht, kam dann doch einiges zusammen.
Es ließ sich alles problemlos verstauen, der Security-Mitarbeiter bekam ein Trinkgeld und es ging auf nach Bagatelle. Da wir erst gegen Mittag losgedüst waten, kamen wir gegen 17 Uhr dort an, bezogen Campsite 4 und waren froh, dass beinahe alle Campsites besetzt waren. Wegen Corona hatten wir befürchtet, die einzigen zu sein und das wäre uns ziemlich merkwürdig vorgekommen und wir hätten es sehr traurig für die Betreiber gefunden.
Schon während der Fahrt hatten wir ein großes Regengebiet im Blick, das immer näher auf uns zukam. Bei Bagatelle angekommen, wurde es sehr dunkel im Hintergrund während im Vordergrund das helle Gras leuchtete - eine Wahnsinns-Lichtstimmung!
Da wir nicht wussten, ob der Regen an uns vorbeiziehen würde und der Fußweg zum Dinner ein gutes Stück Strecke war, fuhren wir mit dem Camper zur Lodge, genossen einen hervorragenden Rosésekt auf unser 5jähriges und nahmen dann ein sehr schönes Abendessen ein. Auch hier waren alle Tische besetzt und wir waren froh, dass es der Lodge offenbar nicht extrem an Touristen mangelte.
An dieser Stelle sei kurz erwähnt, dass in Namibia aufgrund der Temperaturen nahezu alles draußen stattfindet oder in Räumen, die quasi offen sind und so sehr sehr gut durchlüftet. Das Dinner bei Bagatelle fand draußen statt und zwischen den Tischen war zudem ein ordentlicher Abstand!
Zwischendurch bekamen wir noch den Jack Russel Welpen des Hauses in die Hände gedrückt und knuddelten das süße Kerlchen und ließen uns ein wenig spielerisch anknabbern. So ein süßes Teil - könnte
man direkt mitnehmen.
Eine Sache unterschied sich eklatant von unserem letzten Besuch - die Mücken! 2017 waren wir komplett verschont geblieben aber so eine gute Regenzeit hat eben ihre Pros und Cons und während wir
tranken und aßen eröffneten wir den Mücken ein all inclusive Buffet vom Allerfeinsten. Naja, da mussten wir jetzt durch :-)
Wir genossen das Dinner und das Draußensein sehr und fuhren danach zu unserer Campsite, bauten den Bushcamper auf und fielen todmüde und zufrieden ins Bett.
30.3. - Mesosaurus Fossil Camp, endlich wieder bei "unseren Quitschies"!
Nachts regnete es ein bisschen, aber von der großen Regenfront blieben wir verschont und morgens standen wir auf, machten alles fertig und fuhren zur Lodge zum Frühstücken. Dort genossen wir
Waffeln und Rühreier, während wir Emails schrieben, denn wir mussten mit Explorer nochmal klären, wie das jetzt mit der Versicherung des Bushcampers lief. Außerdem schickten wir ein paar Bilder
nach Hause und gaben ein Lebenszeichen.
Nach dem Frühstücken checkten wir aus und weiter ging es nach Mariental, weil wir noch Wasser kaufen mussten und dann peilten wir unser nächstes Ziel an, das Mesosaurus Fossil Camp. Hier waren
wir ebenfalls 2017 schon gewesen und hatten tolle Bilder von den Köcherbäumen mit nach Hause gebracht, außerdem wollten wir sehr gerne wieder eine lustige Zeit mit den Webervögeln verbringen -
unseren Quitschies :-)
Erst ging es auf der geteerten B1 weiter nach Süden und dann auf die erste C und weiter zum Camp. Da keiner dort im Office war, klingelten wir am Haus gegenüber, aber Hendrik, den wir dort
trafen, meinte nur, wir sollen einfach reinfahren und uns eine Campsite suchen. Wie beim letzten Mal entschieden wir uns für die Campsite 3 mit einem der großen Webervögelnester, denn wir lieben
es, den kleinen Quitschies zuzugucken.
Und da ging es wieder rund, rein und raus, mit Halm ohne Halm, innen Gekreische, wenn die Jungen auf Futter hofften und es war ein ständiges Gewusel und Geflatter - einfach toll! Kino in
Namibia!
Wir zogen uns die Wanderschuhe an und gingen auf Locationsuche für den Sonnenuntergang. Es war zwar schon heiß, aber mit dem fetzigen Wind ließ es sich halbwegs aushalten. So schauten wir uns in
Ruhe die Umgebung an und prüften, welcher Standort sich am besten für abends eignen würde. Einmal passte Heike zu wenig auf und landete auf einem großen Stein, der wegrollte, so dass sie sich die
Knie und das Schienbein beim Hinfallen lädierte - zum Glück nur leicht und auch die frozen shoulder hatte nichts abbekommen. Schlussendlich hatten wir einen schönen Platz gefunden und so kehrten
wir zum Camper zurück. Die anderen Campsites waren mittlerweile auch besetzt worden.
Während wir auf die goldene Stunde warteten, versuchten wir uns noch an ein paar Gegenlichtaufnahmen, um die fliegenden Wusel scharf zu bekommen, was zum Teil gelang.
Dann machten wir uns auf, um die Köcherbäume zu fotografieren. Es war nicht ganz optimal, denn die Sonne verschwand hinter Wolken, aber letztendlich gelangen uns ein paar schöne Fotos und schon beinahe im Dunkeln kehrten wir zurück zu unserer Campsite.
Igrendwie war es uns zu stressig, jetzt noch zu duschen und dann noch schnell Feuer zu machen, so dass wir uns für ein leichtes Abendessen in Form von Käsebrot entschieden. Ein paar Nüsschen danach und ein Weinchen rundeten das Dinner ab und wir gingen wieder relativ früh und wieder halb aufgefressen von den Mücken ins Bett.
31.3. - Ein fauler Tag
Heike schaute aus dem Seitenfenster und sah, dass wir wenig verpassten, denn der Sonnenaufgang fand komplett hinter Wolken statt und es dauerte ein Weilchen, bis sich die Sonne überhaupt blicken
ließ. Zudem kamen noch mehr Wolken an, so dass wir uns noch etwas wärmeres überzogen, nachdem wir aufgestanden waren. Heute hieß es faul sein und den Tag genießen, denn wir hatten uns ganz fest
vorgenommen, auch für Erholung und Ruhe zu sorgen und uns nicht selbst Stress zu verursachen, indem wir jeden Tag versuchten jede Fotogelegenheit mitzunehmen, also wurde in aller Ruhe am
Webervogelnest gefrühstückt.
Nach einer schönen Wanderung durchs Gelände, ging es mittags wieder zurück zur Campsite, wo wir eine Runde Wäsche wuschen, duschten und faul rumhingen während wir die Webervögel bei ihrem Treiben
beobachteten.
Auf einmal sahen wir eine Fuchsmanguste auf uns zukommen. Wir bewegten uns nicht und waren ganz still. Sie kam zu unserem Baum, lief hier ein bisschen herum und verschwand dann wieder. Da Heike
hoffte, dass die Manguste noch zum nächsten Baum mit Webervogelnest laufen würde, packte sie die Kamera und ging hinterher. Und tatsächlich - da war sie, suchte und schwupps, so schnell konnte
Heike gar nicht gucken, hatte sie etwas im Maul. Heike machte ein paar Bilder aus viel zu großer Entfernung, aber immerhin konnten wir nun sehen was sie erbeutet hatte, es war ein Webervögelchen.
Das tat uns natürlich leid, aber auch eine Fuchsmanguste muss überleben und nachdem sie Heike gesehen hatte, verschwand sie mit ihrer Beute im Gebüsch.
Durch die Regenzeit gab es ein paar schöne Blüten und jede Menge Insekten, so dass auch hiervon ein paar nette Bilder entstanden.
Der Nachmittag verging und gegen 18 Uhr entfachten wir das Feuer. Was während der letzten Reise ein ziemliches Debakel war, lief diesmal wie geschmiert. Tom hatte die richtige Technik und zur Hilfe ein ganzes Päckchen Anzünder und so brannte das Feuer schnell und ordentlich! Durch einen stetigen Wind ging es ruckzuck mit der Glut und wir konnten uns unser Essen schmecken lassen. Mit einem Weinchen in den Sternhimmel schauend, ließen wir den Abend hinter uns.
1.4. - Wunderschöner Ausblick bei Namtib
Nachts regnete es häufiger und morgens rechneten wir nicht mit einem schönen Sonnenaufgang, so dass wir länger schliefen. Dann frühstückten wir, bauten den Camper ab und fuhren zum Zahlen nach
vorne zum Office. Dort trafen wir niemanden an und so ging Tom wieder über die Straße zum Haus gegenüber. Nach dem Zahlen fuhren wir nach Keetmanshoop zum Shoprite und zum Bottlestore einkaufen,
besorgten am ATM Geld und tankten unseren Camper voll, bevor es weiter ging.
Wir fuhren durch schöne Landschaften bei um die 30 Grad Richtung Aus und dort holten wir im Supermarket noch ein paar Sachen die wir vorher vergessen oder nicht bekommen hatten, bevor es weiter
ging Richtung Helmeringhausen und dann nach Namtib. Dort wurden wir sehr freundlich begrüßt, plauschten ein bisschen über die Regenzeit, die in Namtib leider gar nicht gut war und natürlich über
Corona und die negativen Auswirkungen, bevor wir zur Campsite fuhren, an der wir uns einen Platz aussuchen konnten. Die Campsite lag wunderschön hinter Bergen mit Blick in die Ebene und die
umliegenden Berge und es war einfach toll, dort in die Landschaft zu schauen. Duschen und Toiletten waren sehr gut und man sah an jeder Ecke, dass hier Leute mit viel Liebe zum Detail und viel
Herzblut bei der Sache waren. Wir konnten nur hoffen, dass die Situation sich in den nächsten Monaten wieder zum Guten verändern und der Tourismus wieder ans Laufen kommen würde.
Nach einer erfrischenden Dusche und einem Ankommensbierchen ging es uns gleich hervorragend. Ein tolles Fleckchen Erde war das hier und wir genossen den Ausblick und die Ruhe. Zum Sonnenuntergang
suchten wir uns ein paar schöne Bäume und fotografierten, bis die Sonne untergegangen war.
Zum Abend hin kam noch ein Pärchen in einem Camper, mit dem wir uns nett unterhielten. Die beiden kamen aus Dresden und er hatte sich hier ein eigenes Fahrzeug gekauft, nachdem ihn das Afrikavirus befallen hatte. Wir kochten uns was Leckeres zu essen und dann ging es bald ins Bettchen.
2.4. - Ein schöner Tag und eine tolle Lichtstimmung zum Sonnenuntergang
Morgens ging es früh raus zum Sonnenaufgang zu den schönen Bäumen. Wir hatten eine schöne Zeit und frühstückten danach zufrieden, der Ort hier gefiel uns richtig gut! Es wehte ein angenehmer
Wind, wodurch die Wärme recht gut erträglich war und unsere Campsite hatte Schatten von dem großen Baum.
Nach dem Frühstück zogen wir die Wanderschuhe an und gingen auf eine schöne Tour an den Bergen entlang. Immer wieder gab es schöne Steine und knorrige Bäume und es wurde nach und nach immer heißer, so dass wir den Trail am Ende etwas abkürzten und ziemlich angestrengt zurück zur Campsite liefen.
8-9 km, die zu Hause gar kein Thema waren, wurden hier in der vollen Hitze und über Geröll mit den dicken Rucksäcken dann doch recht anstrengend. Im Camp wurde dann erstmal ordentlich Wasser getrunken und wir duschten uns kalt ab. Danach ging es dann so langsam wieder.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Reisebericht schreiben und Tom suchte auf den hinter uns gelegenen Bergen nach einer guten Möglichkeit für den Sonnenuntergang. Allerdings entschlossen wir uns, nachdem er nach oben kletterte und wieder zurückkam, in der Ebene zu bleiben - die Hügel mit dem Gestein waren sehr bröckelig und das Ganze im Dunkeln wieder zurückzuklettern, erschien uns nicht unbedingt ratsam. Schließlich wollten wir auch heil wieder nach Hause und die bereits vorhandenen blauen Flecken und Schrammen vom Camperleben, reichten uns eigentlich aus.
Auf der Campsite trieben sich zudem einige hübsche Vögelchen herum und so verbrachten wir einige Zeit mit den Kameras, bis es so langsam in Richtung Sonnenuntergang ging.
Nach und nach wurden ein paar weitere Campsites besiedelt und wir gingen zum Sonnenuntergang wieder fotografieren. Über den Bergen kamen Regenwolken und die tief stehende Sonne gab ein wunderschönes Licht. Dann blickten wir uns um und entdeckten einen doppelten Regenbogen und mit der wunderschönen Landschaft und den tollen Bäumen, hatten wir tolle Motive. Wir fotografierten die wunderschöne Stimmung bis nach Sonnenuntergang, gingen dann zufrieden zum Camper zurück, machten uns was zu Essen und gingen recht früh zu Bett.
Weiter geht es im zweiten Teil unserers Reiseberichts, der uns weiter nach Norden zu wunderschönen Orten wie Namibrand und dem Deadvlei bei Sesriem führen wird, aber auch zu ersten Widrigkeiten unserer Reise.
LG Heike & Tom
Kommentar schreiben
Jörg K. (Montag, 27 Dezember 2021 10:59)
Hurra - endlich mal jemand der Fotografieren kann !!
Mei Fotokumpel und ich werden hoffentlich 2022 auch an einigen dieser Stellen in Namibia sein.
Im Vorfeld haben wir uns natürlich informiert. Aus der Sicht eines Fotografen war das meist wenig hilfreich. Aber hier......super ! .....Kompliment !
Tom (Montag, 27 Dezember 2021 11:46)
Hey Jörg,
vielen lieben Dank für Deinen Kommentar, freut uns sehr, dass Dir die Bilder gefallen :-)
Super dass ihr nächstes Jahr nach Namibia reisen wollt und wir wünschen euch ganz viel Spaß in diesem tollen Land! Für uns steht wahrscheinlich Norwegen auf dem Plan, je nachdem was uns das Virus erlaubt.
Wenn Du noch Fragen zu Namibia hast, melde Dich gern.
Liebe Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr,
Tom